Aufstellungsarbeit im Einzelsetting

Nicht alle Probleme lassen sich in einem Einzelgespräch oder einer Paar-Therapie lösen. Oft ist den Klienten nicht bewusst, dass bestimmtes Verhalten, oft für etwas ganz anderes und unerwartetes steht. Solche tieferen Hintergründe aufzudecken und immer das Familiensystem als Ganzes zu betrachten, ist die Aufgabe der systemischen Therapie.

Die Einzelarbeit verschafft dem Klienten, in einem geschützten persönlichen Raum, einen raschen Überblick über seine inneren Bilder. Im Laufe der Jahre haben sich folgende methodischen Vorgehensweisen im Einzelsetting bewährt:

1. Einzelaufstellung mit Bodenankern

Hier legt der Klient Blätter (mit den entsprechenden Namen auf der Rückseite) an die Stellen im Raum, an die er in einer Gruppe die Stellvertreter stellen würde. Alternativ kann man ihm aber auch die verdeckten Blätter reichen, ohne dass dem Klienten klar ist, um welche Personen es sich jeweils handelt. Denn dann ist er oft verwundert, wenn später die Blätter aufgedeckt werden, welche Gefühle er dort erleben durfte oder welchen Platz er bestimmten Personen, rein phänomenologisch, zugeordnet hat.
 
In beiden Fällen wird ähnlich wie bei einer Aufstellung mit Repräsentanten, das innere Bild des Klienten in den Raum gestellt. Er kann es dann betrachten und so  neue Perspektiven dazu gewinnen, die schliesslich den Erlebens- und Handlungsraum erweitern.  

2. Einzelaufstellung mit Figuren

Das Aufstellen mit Figuren ist in jedem Therapie- und Beratungssetting möglich. Bei dem vom Klienten aufgestellten Bild kann der Berater erläutern, was er sieht, kann Veränderungen vorschlagen und ein Lösungsbild entwickeln. Der Klient kann sehr gut die Blickrichtung der einzelnen Figuren einnehmen und indem er mit einem seiner Finger die jeweilige Figur berührt, kann er förmlich in sie hineinschlüpfen.
 
So können Lösungsprozesse in der Einzelarbeit initiert werden, die dann womöglich in einer Gruppenaufstellung ihre Fortsetzung finden.
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© Walter Hönig


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