Nicht alle Probleme lassen sich in einem Einzelgespräch oder einer Paar-Therapie lösen. Oft ist den Klienten nicht bewusst, dass bestimmtes Verhalten, oft für etwas ganz anderes und unerwartetes
steht. Solche tieferen Hintergründe aufzudecken und immer das Familiensystem als Ganzes zu betrachten, ist die Aufgabe der systemischen Therapie.
Die Einzelarbeit verschafft dem Klienten, in einem geschützten persönlichen Raum, einen raschen Überblick über seine inneren Bilder. Im Laufe der Jahre haben sich folgende methodischen
Vorgehensweisen im Einzelsetting bewährt:
Hier legt der Klient Blätter (mit den entsprechenden Namen auf der Rückseite) an die Stellen im Raum, an die er in einer Gruppe die Stellvertreter stellen würde. Alternativ kann man ihm aber
auch die verdeckten Blätter reichen, ohne dass dem Klienten klar ist, um welche Personen es sich jeweils handelt. Denn dann ist er oft verwundert, wenn später die Blätter aufgedeckt werden, welche
Gefühle er dort erleben durfte oder welchen Platz er bestimmten Personen, rein phänomenologisch, zugeordnet hat.
In beiden Fällen wird ähnlich wie bei einer Aufstellung mit Repräsentanten, das innere Bild des Klienten in den Raum gestellt. Er kann es dann betrachten und so neue Perspektiven dazu
gewinnen, die schliesslich den Erlebens- und Handlungsraum erweitern.
Das Aufstellen mit Figuren ist in jedem Therapie- und Beratungssetting möglich. Bei dem vom Klienten aufgestellten Bild kann der Berater erläutern, was er sieht, kann Veränderungen vorschlagen
und ein Lösungsbild entwickeln. Der Klient kann sehr gut die Blickrichtung der einzelnen Figuren einnehmen und indem er mit einem seiner Finger die jeweilige Figur berührt, kann er förmlich in sie
hineinschlüpfen.
So können Lösungsprozesse in der Einzelarbeit initiert werden, die dann womöglich in einer Gruppenaufstellung ihre Fortsetzung finden.